Clubhouse: alle Fakten rund um das nächste große Ding! Was ist Clubhouse und wie funktioniert das neue Social Network:

Die neue Plattform Clubhouse erobert die Welt quasi über Nacht. Die Besonderheit im Gegensatz zu anderen Social Media Plattformen: das Medium der Wahl ist live Voice / Audio. Und das erfordert ein ganz anderes Involvement, um am Geschehen teilzunehmen, als auf jeder anderen Plattform bisher. 

Dazu kommt, dass man – aktuell noch – eingeladen werden muss. Schnell macht das Ganze den Eindruck einer besonders exklusiven Social-Plattform.

Doch ist Clubhouse wirklich DIE neue Social Media Innovation, für die sie alle halten? Wie vielversprechend ist die neue App? Wir haben Clubhouse unter die Lupe genommen:

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Seit wann gibt es Clubhouse?

Der Clubhouse-Hype ist zwar in Deutschland erst im Januar diesen Jahres richtig losgegangen – auf dem Markt gibt es die App aber schon länger.
Clubhouse wurde gegründet von dem ehemaligen Pinterest-Mitarbeiter Paul Davison und dem ehemaligen Google-Mitarbeiter Rohan Seth.
Im Frühjahr 2020 ging die App online und erreichte Deutschland im Januar 2021.

Wie funktioniert Clubhouse?

Ein Zoom-Call – nur ohne Video? Clubhouse läuft allein über Audio und funktioniert wie ein interaktiver Live-Podcast für die ganze Welt.
In den einzelnen Rooms treffen sich User und können sich Gespräche und Diskussionen zu den verschiedensten Themen anhören – oder selbst aktiv teilnehmen.

Wer etwas zu sagen hat, hebt die virtuelle Hand und kann live zur Audience sprechen.

Was ist das Besondere an der neuen App?

Anders als bei Facebook, Instagram und Co. gibt es keinen Feed mit öffentlichen Posts. Die Gespräche in der App entstehen live im Jetzt und Hier und sind nachträglich nicht mehr verfügbar.

Eine weitere Besonderheit ist, dass Nutzer nicht einfach einen Clubhouse- Account erstellen können. Sie müssen erst von einer anderen Person eine Einladung bekommen.

Wie viele Nutzer hat Clubhouse?

Aktuell gibt es es keine genauen Angaben zu den Nutzerzahlen von Clubhouse. Im Dezember 2020 berichtete die New York Times allerdings bereits von 600.000 Usern. Und laut CNBC gab es im Januar 2021 1,3 Millionen Downloads weltweit.

Wir können aber von einer Nutzerzahl im 7-stelligen Bereich ausgehen. Da allein die beiden Gründer Paul Davison (900.000 Follower) und Rohan Seth (1.000.000) zusammen fast über 2.000.000 Follower haben.

Wenn der Hype um die App so weitergeht, können wir bald schon mit über 10 Millionen Nutzer rechnen.

Clubhouse – die Pros und Cons

Positive Aspekte von Clubouse: die Pros

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Neue Möglichkeiten

Clubhouse ermöglicht es uns, sofort mit jedem ein Gespräch anzufangen. Das gab es so auf die Art noch nie und könnte eine nachhaltige Veränderung, sowohl im Social Media, als auch im Networking Bereich bewirken.

Netzwerken

In der App bieten sich große Chancen zum Netzwerken. Schon jetzt bilden sich Nischen in der App – von Gastronomie bis Musikindustrie. Über die Rooms findet man schnell User, die in der gleichen Branche aktiv sind und kann so in Kontakt kommen.

Lern-Faktor

Auf Clubhouse können Nutzer eintauchen in spannende Gespräche aus aller Welt. Und anders als bei einem Podcast können sie aktiv teilnehmen und Fragen stellen. Dort wird gerade über Mindfulness gesprochen, einen Room weiter unterhalten sich Finanzberater über die Wirtschaft und nebenan geben Influencer live Social Media Tipps.

Kein Social-Media-Drama

Endet der Talk, ist das Gespräch vorbei. Auf Clubhouse gibt es keinen Raum für Shit-Storms und Hate-Kommentare. Zumindest nicht im (fest) geschriebenen Wort.

Negative Askepte von Clubhouse: die Cons

Jeder ist ein Experte

Auf Clubhouse kann sich theoretisch jeder zu Wort melden und seine Sicht öffentlich als Expertenmeinung preisgeben. Es gibt dadurch keinen direkten Schutz vor Falschinformationen. Und ja, es gibt auch viele selbsternannte Experten. Her wird sich bestimmt noch die Spreu vom Weizen trennen…

Schwer nachverfolgbar

Auf Clubhouse kann jeder einen Room starten und moderieren. So gesehen, können die Nutzer das sagen, was sie wollen.
Das gibt Usern einerseits den Raum, frei zu sprechen und ihre Meinung zu äußern, bringt aber auch, wie z.B. bei Telegram, Risiken mit sich.
Außerdem sind die Gespräche im Nachhinein schwer nachverfolgbar, weil sie nicht dokumentiert werden.

Fomo – Fear of missing out

Auf Clubhouse werden keine Gespräche gespeichert. Das heißt: Entweder du warst live dabei – oder du hast es verpasst.
Gab es also eine spannende Talkrunde und du warst nicht im Room, kann es sich schnell so anfühlen, als wärst du nicht auf der Party gewesen, über die jetzt alle reden.

Die App ist nicht für Android User

Momentan ist Clubhouse nur für iPhone Nutzer zugänglich. Es wird aber an einer Möglichkeit für Android User gearbeitet.

Datenschutz

Um über Clubhouse neue Nutzer einzuladen, muss man der App den Zugriff auf das gesamte Telefonbuch gewähren. Datenschützer äußern sich dem gegenüber sehr kritisch.

Auch gibt es die Datenschutzbedingungen bislang nicht in deutsch, was sie hier praktisch unzulänglich macht. Das gleiche Problem gab es damals mit Facebook, die ihre Datenschutzbedingungen mittlerweile für alle Länder angepasst haben.

 

Fazit zu Clubhouse – dem neuen Social Network

Alternative Social Media Konzepte können so plötzlich wieder von der Bildfläche verschwinden, wie sie aufgetaucht sind. Die neuen Möglichkeiten durch Clubhouse hingegen sind nicht so schnell wieder wegzudenken.
Wir werden uns an dieses neue Format gewöhnen. Trotzdem können wir gespannt sein, wie Clubhouse und auch seine Nutzer*innen sich über die nächsten Monate weiterentwickeln. Auch die Bedenken zum Datenschutz spielen dabei eine große Rolle.

Eins ist auf jeden Fall sicher: Noch nie war es über eine App so einfach, nicht nur an Wissen zu gelangen, sondern auch direkt live in den Austausch miteinander zu gehen.

Wir wollen von euch wissen: Was ist eure Meinung zu Clubhouse? Und in welchen Rooms seid ihr?

Titelbild (c) Kindel Media via Pexels

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