Axel Zawierucha ist bereits seit über 15 Jahren mit der Agentur internetwarriors im Online Marketing erfolgreich unterwegs. Die internetwarriors bieten als Full Service Agentur alle Dienste von der Online-Strategieberatung über den Webseiten-Aufbau und -Relaunch bis hin zu Analytics an. Schwerpunkte liegen in der Suchmaschinenoptimierung, GoogleAdWords und Google Analytics.
Wir haben unserer Nachbar-Agentur internetwarriors ein bisschen auf den Zahn gefühlt und uns mit dem Gründer und Geschäftsführer Axel Zawierucha zu aktuellen SEO- und SEA-Fragen unterhalten.
Ocular Online: Ihr seid schon seit Beginn von Google AdWords mit am Start. Nun hat Google die AdWords in der rechten Spalte abgeschafft. Was bedeutet das für Euch als Agentur in der Betreuung der Kunden-Accounts?
Axel Zawierucha: Google begründet die Abschaffung der AdWords Anzeigen auf der rechten Spalte damit, allen Usern Device übergreifend die gleichen Surf-Erlebnisse bieten zu können. D.h., die Ansicht auf Desktop und mobilen Geräten ist gleich. An der Art unserer Betreuung unserer AdWords Kunden ändert sich zunächst nichts. Wir arbeiten kontinuierlich an der Qualität der Anzeigen, denn:
Unabhängig von der Position ist die Qualität der Anzeigen entscheidend
Ocular Online: Auch bei Seiten, die in der organischen Suche Top-Platzierungen haben, bringen AdWords oft einen großen Teil an Traffic auf die Seite. Wenn jetzt kleinere AdWords Kunden wegfallen, nähern sich dann nicht die SEA und SEO Ergebnisse noch mehr aneinander an?
Axel Zawierucha: Die Vermutung, dass mit der Neuanordnung der AdWords Anzeigen insbesondere kleinere Unternehmen keine Chance mehr haben, ihre Anzeigen gut zu platzieren, können wir bislang nicht bestätigen. Mit einer gut optimierten Kampagne haben kleinere Anbieter weiterhin gute Chancen.
Unabhängig davon machen viele Unternehmen den Fehler und betrachten SEA und SEO als komplett voneinander getrennte Disziplinen. Die Wahrheit ist, dass sie einander nicht ausschließen, sondern sich ergänzen. Je enger beide Bereiche zusammenarbeiten, desto höher wird der Online-Erfolg ausfallen, deswegen lieber gleich:
Bewusst auf Synergien von SEA und SEO setzen
Ocular Online: Auch über das gerade beschlossene Aus der Google PageRank Toolbar wird viel diskutiert. Wie seht ihr das? Wird es schwieriger, die Kunden vom SEO-Erfolg zu überzeugen?
Axel Zawierucha: Googles PageRank stellt nur eines von zahlreichen Kennzahlen dar. Den SEO-Erfolg alleinig darauf zu reduzieren, greift zu kurz. Der PageRank konkret gibt Auskunft über die Linkpopularität einer Webseite. Über den tatsächlichen OnPage-Erfolg kann er kaum Auskunft geben. Wie lange verweilen die Besucher auf der Webseite, wie navigieren sie durch diese, konvertieren sie? Diese und andere Faktoren sind im Bereich der Suchmaschinenoptimierung weitaus bedeutender geworden.
Entscheidend ist vor allem eine ausreichende Kommunikation zwischen Agentur und Kunden. Und:
Die SEO-Arbeit wird komplexer
Wir betreuen Kunden mit recht unterschiedlichem SEO-Wissen. Der Kunde muss unsere Arbeit nachvollziehen und prüfen können. Neben der SEO-Arbeit an sich, bildet die Beratung, Schulung und Reportingerstellung daher eine wesentliche Komponente.
Ocular Online: Und noch ein Trend, der aktuell von Google aber auch von Facebook ausprobiert wird, sind die Accelerated Mobile Pages oder Instant Articles. Damit wird der Inhalt einer Webseite direkt auf Google oder Facebook lesbar. Ist das aus Eurer Sicht eher Chance oder Risiko für Webseitenbetreiber?
Axel Zawierucha: Sowohl als auch. Facebook bietet Webseitenbetreiber eine große Reichweite. Die Nutzer können auf Facebook die Inhalte sofort und ohne Klick auf einen Link lesen. In Kombination mit der Möglichkeit, die eigenen Inhalte direkt auf Facebook vermarkten sowie eigene Analysewerkzeuge einbauen zu können, macht den Social Media Riesen zu einer attraktiven Plattform. Der Nachteil:
Kunden, die keinen Facebook-Account haben, bleiben die Inhalte verborgen
Auch haben sie keine Kontrolle über die Plattform inklusiver ihrer Unternehmensseite, sondern sind von Facebooks Wohlwollen abhängig.
Ocular Online: Ein Ur-Bestandteil der SEO-Optimierung sind die Keywords. Werden die Keywords durch das immer stärkere semantische Verstehen von Inhalten durch Google immer unwichtiger?
Axel Zawierucha: Tatsache ist, dass bei den neuen Suchalgorithmus die Semantik mehr in den Vordergrund tritt. Zwar verlieren in diesem Zuge die einzelnen Keywords etwas an Bedeutung, in die völlige Bedeutungslosigkeit werden sie jedoch nicht abrutschen.
Das Definieren eines Keyword-Sets bietet Vorteile.
Zahlreiche Webseitentexte kranken daran, dass diese nicht klar fokussiert sind
Einerseits sind sie unstrukturiert aufgebaut. Andererseits werden verschiedene Themen teilweise wild durcheinander gewürfelt. Mithilfe eines gut durchdachten Keyword-Sets werden Gedanken geordnet und damit automatisch relevantere Texte für den Nutzer verfasst.
Ocular Online: Und als abschließende Frage; was sollten kleinere Webseitenbetreiber in jedem Fall SEO-mäßig beachten, auch wenn sie keine Agentur beauftragen können?
Axel Zawierucha: Achten sie bei der Gestaltung und Optimierung darauf, dass der Besucher im Vordergrund steht. Was erwartet dieser, wenn er auf Ihre Webseite kommt? Wie kann ich mein Angebot so klar wie möglich gestalten?
In unserem Blog beispielsweise geben wir zahlreiches Wissen rund um das Thema Online Marketing kostenlos heraus, darunter einige Tipps für Einsteiger und kleineren Webseiten. Natürlich ersetzt das Lesen von Blogartikel nicht die Arbeit einer seriösen Agentur, doch erhalten sie ein (besseres) Verständnis dafür, wie das Online Marketing sowie konkrete Hilfestellungen nicht nur für die SEO-Arbeit.
Vielen Dank für das Interview!