Google AdWords Umstellung – was hat Google vor?

Scrabble Buchstaben für AdWords

Google schafft die Werbe-Anzeigen in der rechten Spalte der Google Suchergebnisse weitgehend ab. Ob das eine Reaktion auf ein Verfahren der Europäischen Kommission ist, die Google vorwirft, die eigenen Angebote hier besser platziert zu haben? Oder orientiert sich Google nur weiter konsequent am mobilen User? Denn auf mobilen Geräten ist die rechte Spalte aus Platzmangel gar nicht erst vorgesehen.

Was auch immer die Motive sind – wichtig ist, was das für den User und für den Anzeigenkunden bedeutet.

Was also heißt das für die User?

Theoretisch fällt einfach mehr Werbung weg. Praktisch ist es aber so, dass Google bei relativ kommerziellen Anfragen eine vierte Werbung über der organischen Suche platziert. Und das bedeutet, dass der User erst einmal nur Werbung im Above-the-fold, also im sichtbaren Bereich ohne Scrollen präsentiert bekommt. Auf den ersten Blick gibt es also mehr Werbung statt weniger. Und es besteht eine geringere Auswahl an Werbung, aus der ein Suchender auswählen kann.

Was bedeutet das für die Advertiser?

AdWords funktioniert nach dem Bieterprinzip. Das heißt, wer am meisten bietet, erhält die gute Werbeplatzierung für ein Keyword zweier gleich relevanter Konkurrenten. Jetzt gibt es weniger Werbeplätze, die Nachfrage ist aber gleich. Also steigen als Konsequenz die Kosten pro Click an.

Und was passiert mit dem freien Platz?

Schon bislang nutze Google die rechte Spalte nicht allein für Werbung. Bei Keywords, die offensichtlich das Ziel der Informationsbeschaffung haben (im Gegensatz zu beispielsweise Keywords, die eine Kaufabsicht ausdrücken), zeigt Google einen sogenannten Knowledge Graph an. Das ist ein Informationskasten, der zum Beispiel Inhalte aus Wikipedia wiedergibt oder Unternehmensdaten auf einen Blick präsentiert.

Der Platz aus der rechten Spalte soll zukünftig noch mehr für Content genutzt werden, den Google für seine User kuratiert. Bisher lag die Suchmaschine mit den Inhalten ziemlich richtig. Das bedeutet aber auch, dass Google für die Informationen immer weniger Traffic auf die relevanten Seiten weiter verteilen muss.

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